Aves

Haenge- und Wandleuchte im 1930er Look

Jahr: 2007
Kunde: Quasar Holland, NL
Vertrieb: design galerie, Wien

Wie Boas die TrägerInnen in den 30er Jahren umspielten, so tun dies nun die Federn um eine Glühbirne herum, raffiniert dupliziert durch eine Spiegelfläche.

Mit „Aves“ greift Designer f maurer wieder in seine Schatzkiste, dem Archiv der Dinge, wie er sie nennt, und haucht ihnen – zweckentfremdet – neues Leben ein: Stammen doch die Federn primär aus der Autoindustrie, wo sie zum Entstauben der Autoteile vor dem Lackieren benutzt werden – wiederum als Nebenprodukt aus der im Trend befindlichen Straußenfleisch-Produktion.

Die Leuchtenserie Aves wurde in der Kollektion von „Quasar Holland“ erstmals anlässlich der „Light & Building“ 2008 in Frankfurt präsentiert und einige Jahre später leider wieder aus der Kollektion genommen. Manchmal sind Entwürfe einfach zu früh für den Markt. Heute im Vertrieb der design galerie, Wien.

Zum Zitieren aus dem Archiv der Dinge schreibt Designkritiker Wolfgang Pauser, Wien:
„Die meisten Arbeiten von f maurer verknüpfen zwei Motive: Erstens das Zitieren aus dem Archiv der Dinge: wie ein DJ (Design-Jockey?), der aus dem Fundus längst vergessener Platten einen Mix komponiert, um ein gegenwärtiges Gefühl auf den Punkt zu bringen. Das zweite Motiv Franz Maurers liegt in der „Zweckentfremdung“. Auch dieses entspricht der „DJ-Culture“, denn auch ein DJ spielt eine alte Platte nicht in deren eigenem Sinn und Kontext, sondern versetzt sie in einen neuen. Man nennt das „Recodierung“ oder auch „Rekontextualisierung“. Diese aktuellen Kulturtechniken überträgt Franz Maurer ins Design.“