Flat M: Raumkonzept

Lebensraum einer anspruchsvollen Familie

Jahr: 1998
Kunde: Familie M, Wien

Eine Altbauwohnung mit einem für den 20. Bezirk typischen Grundriss (2 Zimmer, Küche, 2 Kabinette, Bad, WC) war für die Ansprüche der künftigen Benutzer ungeeignet:  kleingliedrige  Räume mit verwinkeltem Gang, winzige Küche, Badezimmer ohne natürlichem Licht, Lage des WCs nicht veränderbar.

Die Wünsche der Bauherren
Ein großzügiger Wohnraum samt integrierter Küche, in der man für und mit Gästen kochen kann, einem Tisch für 10 Personen und wichtig: Einem eigenen Platz für die Espressomaschine.
Das Badezimmer soll Badewanne und Dusche vorsehen, Platz für Waschmaschine und ausreichend Stauraum bieten.

Raum- und Möbelkonzept
Die nichttragenden Wände zwischen Eingang, Küche, Gang und einem Zimmer wurden entfernt, um einem großzügigen Raum zu schaffen. Abgeleitet von den Funktionen teilte ich den Raum in vier Zonen: Vorraum, Empfang, Küche, Essplatz.

Ein zentraler Kubus verschneidet sich mit dem Baukörper der Toilette, um diesen im Raum optisch zu minimieren und gleichzeitig verschiedene Funktionen der angrenzenden Zonen aufzunehmen: die Garderobe im Vorraum, ein raumhohes Regal beim Empfang, den großen Kühlschrank sowie den Nassbereich der Küche. Die Theke ist eine bewusste Barriere für nur kurz verweilende Besucher bzw. die erste Anlaufstelle für Gäste. Für die Familie ist dieser Ort eine Art „Office“.

Aus Energiespargründen trennte ich den Vorraumbereich vom restlichen Raum durch eine Nur-Glaswand. Daraus ergab sich kein Lichtverlust und das gesamte Raumgefühl bliebt durch die Transparenz erhalten. 

Als Pufferzone zwischen Ankommen und Verweilen dient der Empfangsbereich zugleich als Erschließungszone für die weiteren angrenzenden Räume. 

Bad & Schrankraum
Es galt, ein Badezimmer mit Tageslicht und maximaler Funktion auf geringem Raum zu schaffen. Das Vertauschen von ehemaligem Badezimmer und Abstellraum ermöglichte es, über ein vorhandenes Gangfenster Tageslicht in das Bad zu leiten und durch eine gläserne Duschwand bis in den dahinter liegenden Schrankraum. Die Badewanne fungiert als großzügige Duschkabine mit raumhoher Nur-Glasschiebetür. Um Platz zu sparen, wurde die Wand zwischen Bad und Schrankraum durch einen raumhohen Spiegel-Schiebetürschrank ersetzt, der von beiden Seiten benutzbar ist. 
Die Gangfenster mit den Originalgittern des Hauses als formaler Gegensatz zur klaren Struktur im Inneren des Badezimmers blieben natürlich erhalten.

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